Zweites Gesicht

Masken oder Larven, wie sie früher hießen (daher auch „entlarven“: die Maske runterreißen), gibt und gab es quer durch alle Kulturen. Es ist offenbar ein grundlegendes menschliches Bedürfnis, ab und zu jemand anderen darzustellen, jemand anderes zu sein. Masken haben aber im Alltag hauptsächlich eine Schutzfunktion; sie schützen uns vor giftigen Stichen, plötzlichem Aufprall, bösen Blicken, zu ertrinken, zu viel Hitze etc. Recherche und Analyse zu ästhetischem, symbolischem und technisch-praktischem Gehalt von Masken resultieren in einer zielgerichteten Herstellung eines zweiten Gesichts jedes Kursteilnehmers.

Knut

Mein Projekt war es, eine Kampfsportmaske zu designen, die den Gegner durch ihre Niedlichkeit verwirren sollte. Ich habe selbst den Kampfsport Kali lange Zeit betrieben, wurde oft unterschätzt und weiß daher von dem Vorteil einer solchen Verwirrung. Bei dem Kampfsport Kali handelt es sich um eine alte philippinische Kampfkunst. Man lernt sowohl mit leeren Händen, als auch mit Waffen zu kämpfen. Dafür habe ich meine Maske „Knut“ entwickelt. Sie überrascht durch ihre

Niedlichkeit über ihre Materialität, ihre Farbe und Formgebung und soll bewirken, dass der Maskenträger von seinem Gegenüber unterschätzt wird.

Entstanden in

mit Prof.in Aylin Langreuter / Prof. Christophe de la Fontaine

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Die Arbeit entstand im Rahmen des Kurses “Gestaltungsübung1 – Zweites Gesicht” zwischen dem 14.10.2019 und dem 13.02.2020.

Merkmale sind die verschiedenen Materialien, die miteinander harmonieren (Metall, Kunstleder, Plüsch). Zudem verfügt die Maske über Schulterpolster, damit nicht nur das Gesicht geschützt ist.