Wie kann eine Typologie aussehen, die zum urbanen Nachverdichten dient, möglichst nutzungsoffen ist und über 200 Jahre besteht? Die oft unbebauten Innenhöfe Hamburgs bieten potenzial, einen Haustyp zu gestalten, der eine Adresse zur Straße ausbildet und weit in den Innenhof reicht, um auch Platz für großflächigere Nutzungen zu bieten. Eine Strategie um die Lebensdauer eines Gebäudes zu maximieren und so seinen ökologischen Fußabdruck insgesamt möglichst klein zu halten, ist, den Bau in feste, bleibende Elemente (Support) und adaptierbare, anpassbare Elemente (Infill) zu gliedern. Das Zwei-Fassaden-Haus zählt zu ersterem neben der Konstruktion auch die zur Straße zeigende Fassade und eine Dachhaut aus rot gefärbtem Beton, die die Konstruktion schützt, Teile des Hauses erschließt und Kommunikations- und Aufenthaltsflächen für die Nutzer schafft. Die Fassade gen Innenhof bleibt austauschbar und bietet so maximale Flexibilität und Gestaltungsfreiheit für die zahlreichen Nutzer, die im Zwei-Fassaden-Haus über Jahre ihre Wohn-, Büro-, oder Produktionsflächen finden.