Meine Überlegungen zum Stück von Horváth: Da sitzt sie, die Großmutter in ihrem Sessel, und lauert. Dass keiner es wagt, ihr Wohnzimmer zu zertrampeln! Sie hat es mit Dichtungsbahnen bedecken lassen. Sie, die die Sitten einer ganzen Gesellschaft laut ausspricht. Eine Gemeinschaft aus Menschen, die versuchen, sich an etwas festzuhalten, und sich aus der Idolatrie ihrer Heimat eine sichere, saubere Schutzhülle zu erschaffen. Von der Bequemlichkeit eines Wohnzimmers ist kaum mehr was zu erkennen, doch die Behauptung eines Zusammenlebens soll bestehen.
Die Worte prallen hier an die glatten Oberflächen. Aber trotz aller Unmenschlichkeiten und des Aneinandervorbeilebens, die sich hier abspielen, wird dieser Ort (diese Heimat?) verehrt und gepflegt. Wie schön es ist, an der blauen Donau… Hier wagt keiner, mit Schuhen den Raum zu betreten (das darf nur der Beichtvater). Es ist hier sowieso zu warm dafür – denn Großmutter, und dann auch noch die anderen, wärmen die Bude anhand mobiler Halogenheizer auf. Dass das Ganze ins Unerträgliche kippt, wird überspielt. “Ist es Zuhause nicht fein?”