Grundlagen der Gestaltung

Grundlagen der Gestaltung in Architektur und Industrial Design

 

Erst die Wissenschaft der Neuzeit hat aus dem Experiment eine kontrollierte Anordnung erstellt, die ein Ergebnis produziert, um Behauptungen zu bestätigen oder zu widerlegen. Die ästhetische Vorgehensweise kann helfen, Forschung und Experiment wieder als zweckfreie Erkenntnistätigkeiten zu verstehen, die neues Wissen produzieren.

Es gilt daher, bei der Ausbildung zukünftiger Generationen auch Freiräume zu schaffen, die Konvention und Zweck ausblenden, um unkonventionelle Denk- und Schaffensprozesse einzuleiten.

 

Vor diesem Hintergrund versteht sich die Klasse Grundlagen der Gestaltung in den Studiengängen Architektur und Industrial Design als Inkubator, der den Studierenden des ersten Studienjahres einen geborgenen Raum für diese ersten, intuitiv-gestalterischen Schritte bietet, diese aber gleichzeitig im Laufe des Jahres zu radikalisieren und konkretisieren vermag. Durch zweckfreies, intuitives und initiierendes Spiel am Material werden die Studierenden frei von der Nötigung der Bestimmbarkeit, des instrumentellen Handelns, und ihrer Pflichten. Erst durch das Spiel, das Experimentieren, das Beobachten und das Erfassen legitimiert sich ihre Tätigkeit im Prozess und manifestiert sich in Form neuer Fragen und Ansätze ihrer eigenen Praxis.

Detail Ansicht
Axonometrie
Grundriss - Nutzungsmuster
Typischer Grundriss
Fiktive Architekturen
Perspektive Erdgeschosszone
Perspektive Wohnen
Stilleben - Atelier aka 2020

The Barcode

Ein Haus, das sich dünn macht

Gänge,
Wege,
Verstecke,
und dann wieder freie Sicht

Geheimtüren

Und dazwischen
für den täglichen Gebrauch:

Tische, 60 – 80cm tief;

Stühle, 40 – 50cm tief;

Betten, 90cm oder bis zu 2m breit;

Küchenzeilen, meist 60cm;

Ablagen und Schränke, 30 – 80cm tief

Laufwege, mindestens 60cm ; viele davon

sehr schmale Durchgänge: 60cm;

normale Türen: 80cm; breite Türen: 1,2m;

schmale Räume, 2,6m tief; mittlere Räume, 3m tief; große Räume, 6,6m tief;

unendlich lange Räume, und ganz kurze Räume;

The Barcode als neuer Typus eines linearen Wandhauses:

Das Gebäude kann kurz oder lang, rund oder eckig, schmal oder tief, niedrig oder hoch sein.

Es kann klein oder groß sein.

Alle Nutzungen sind darin möglich.

Die Perforation der Außenwände und die Schmalheit der Öffnungen geben dem Barcode seinen Charakter und seinen Maßstab.

The Barcode ist wandelbar, offen für die Bedürfnisse seiner Nutzung.

Die Mittelwand beherbergt als Rückgrat des Gebäudes alle Installationen und birgt so Produktivität.

Die Stränge des Barcode verschieben sich mit ihrer unterschiedlichen Perforation immer wieder neu gegeneinander, sodass sich immer unterschiedliche schmale Durchblicke durch das Gebäude ergeben.