Messer Gabel Löffel
Space Oddity

Von der Auflenwelt abgeschnitten, dicht an dicht mit einer kleinen Gruppe immer gleicher Menschen. Kommunikation nach auflen nur digital. Dort arbeiten wo man schl‰ft, wo man seine Freizeit verbringt. Monatelang alles auf engem Raum. Nur kurze Ausfl¸ge vor die T¸r, wenn es unvermeidbare Gr¸nde gibt, und immer mit Risiko verbunden. Abgepacktes, lang haltbares, abwechslungsloses Essen und gefilterte, wiederverwendete, gereinigte Luft. Muskelschwund durch das Fehlen physischer Belastung in der Schwerelosigkeit. Weltraumstrahlung und das damit verbundene erhˆhte Krebsrisiko. Das Leben auf der internationalen Raumstation, der ISS stellt viele besondere Herausforderungen an die Bewohner und an die Gegenst‰nde, die sie mit in den Orbit nehmen. Wir widmen uns diesem Kosmos, erforschen die Bedingungen und Probleme, die zum Teil ganz fremd, aber gleichzeitig menschlich und nachempfindbar sind.

Wahrnehmung

Die bisher einmalige Krise fordert uns in vielen Lebensbereichen heraus. Besonders hat sie uns der zahlreichen Ablenkungsmöglichkeiten unserer heutigen, schnelllebigen Zeit entzogen. Stattdessen zwingt uns die soziale Distanz, mit uns selbst mehr Zeit zu verbringen. Einige Menschen waren und sind damit überfordert und fallen in ein emotionales Loch. Die Krise entpuppt sich zu einer persönlichen Krise. Wieso wirft uns das „Allein sein“ so aus der Bahn? Wir haben verlernt, uns Zeit für uns selbst zu nehmen. Unsere Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse in unserem Alltag wahrzunehmen und zu reflektieren. Wir haben das natürlichste verlernt – uns selbst nah zu sein. Im Gegensatz dazu lenken wir uns lieber ab und entziehen uns der Selbstreflektion. Nach dieser Beobachtung und tiefgehender Recherche zu dem Thema der Selbstreflektion habe ich drei Objekte gestaltet, die meinen Gedanken Ausdruck verleihen. In meiner Arbeit habe ich mich mit der Frage beschäftigt wie man dem Missstand, sich dauerhaft der Selbstreflektion zu entziehen, entgegenwirken kann. Meditation ist eine Methode Zeit für Sich selbst in seinen Alltag zu integrieren und das Alleine sein lieben zu lernen. Meine Objekte sollen dabei helfen, sich von seinen eigenen Gedanken und Empfindungen während der Meditation zu lösen. Dabei kommt der Geist und Körper zur Ruhe und man stärkt die (Selbst-) Wahrnehmung.

 

Song: Balabaristas  – Tristeza

 

flow

Der Fluss von Gedanken und Gefühlen.

Gedanken und Vorstellungen der Vergangenheit oder Zukunft nehmen uns im Alltag ein. Sie machen uns krank, wenn wir dauerhaft in einem Konstrukt der Gedanken Wanderung leben und nicht in der Gegenwart. Während der Meditation sollte man diese Gedanken an sich vorbeiziehen lassen. Dabei wird die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt gerichtet. Durch das Erlernen des “Vorbeiziehens“, wird die Daueraufmerksamkeit, die exekutive (eigenes Handeln gegenüber Mitmenschen) und selektive Aufmerksamkeit gesteigert. Um das Vorbeiziehen und fließen lassen zu unterstützen habe ich eine Kerze entwickelt, welche in besonderem Fluss ihr Wachs verliert. Das soll die vorbeifließenden Gedanken widerspiegeln.

 

balance

Der Ausgleich zum Alltag und das Gleichgewicht Das Ausbalancieren von Gedanken und Gefühlen bringt uns zurück zur realen und tatsächlichen Wahrnehmung. Dadurch wird die Emotionsregulation verbessert und bringt Rationalität, beziehungsweise eine bewusste Verarbeitung von Informationen zum Vorschein.

Mein Objekt das an jede gewöhnliche Lampe montiert werden kann balanciert eine Scheibe aufgrund von mit Wasser gefüllten Glaskugeln. Das Licht wird farbenfroh an die Decke reflektiert.  Bevor sich die Balance einstellt, entsteht dadurch ein Lichtspiel das mit der Zeit immer langsamere Bewegungen macht, bis zum Stillstand.

 

mirror

Die Reflexion von innen wie von außen. Viele Menschen haben eine verzerrte Wahrnehmung. Sowohl die Wahrnehmung von sich selbst, als auch von der Umwelt. Durch den Spiegel wird man selbst zum Objekt während der Meditation. In diesem Prozess wird die Grenze zwischen Objekt und Subjekt weicher. Der Spiegel ist durch das Polieren der Oberfläche, an wenigen Stellen spiegelnd und an anderen Stellen unscharf. Dabei entsteht eine verzerrte Wahrnehmung und fordert den Betrachter auf, richtig hin zu sehen. Durch den Knick ist es möglich, den Spiegel auf den Boden und gegen die Wand zu lehnen. Somit kann die Meditation auch auf dem Boden stattfinden.

 

 

Entstanden in

mit Prof. Uwe Fischer

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