zeit|schrift

Unsere tägliche Kommunikation besteht mehr und mehr aus trügerisch schillernden Facetten, scheinbar bedeutsamen Wörtern und leeren Phrasen. Tiefen Sinn sucht man in Kalendersprüchen vergeblich, Oberflächlichkeit steht an der Tagesordnung. Und wo könnte man sie angehäufter finden als in Lifestyle-Magazinen und Illustrierten?  Ich zerstückele deren flache Artikel, irreführende Überschriften und Werbeslogans, um sie zu Gedichten neu zusammenzusetzen, in denen es um den Bruch zwischen genau dieser heilen Katalogwelt und der Wirklichkeit geht. 

 

Entstanden sind Texte, die den Sinn der Artikel verfremden, umkehren und gegen sie richten. An mehreren Orten des Zeitschriftenhandels in der Stadt sind QR-Codes platziert, die zu den von mir vorgelesenen Texten führen. So ergibt sich eine Verknüpfung zwischen dem analogen Ursprung des Materials, dem Publikum der Zeitschriften und den daraus entstandenen Gedichten im digitalen Raum.

Entstanden in

mit Prof.in Susanne Windelen (Bildhauerei)

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Die Klasse Windelen hat im letzten Semester ein Klassenprojekt durchgeführt, das trotz räumlicher Isolation die persönliche Nähe zum Gegenüber sucht. Der Arbeitsauftrag: Jede/r Student/in sammelt Material seiner Wahl und hinterlässt es einem seiner Mitstudierenden in einem digitalen Schließfach. Die Materialien sollen dem virtuellen Gegenüber als Quelle, Inspiration oder Anhaltspunkt dienen. Dieses findet die Materialien online vor und darf mit ihnen frei umgehen und sie nach Belieben in seine Arbeit einfließen lassen.