Nina Vatanasomboon
Nina Vatanasomboon
Nina Vatanasomboon

Ohne Titel

In Reaktion auf eine Soundaufnahme, die während eines Einkaufs entstanden ist, fragte ich mich, was Einkaufen zu Zeiten der Corona-Pandemie für mich bedeutet. Früher eine einfache und alltägliche Beschäftigung, wurde es in dieser ungewöhnlichen Phase etwas, worauf ich mich freute, eine Abwechslung zu den eigenen vier Wänden und ein Potenzial, Geld auszugeben. Gleichzeitig befand ich mich in einem Zustand ständiger Anspannung und Aufmerksamkeit. Man setzt sich eine Schutzmaske auf, versucht, nichts Unnötiges zu berühren und Abstand zu seinen Mitmenschen zu halten. Personen, die ihre Maske nicht richtig trugen, machten mich nervös. Einmal zuhause, hatte ich das dringende Bedürfnis, alles zu reinigen, zu waschen, zu desinfizieren und damit die unsichtbare Gefahr durch die Außenwelt wieder zu bannen. Diese Balance und das Gefühl der ständigen Anspannung fand ich im Bild des Apfelschusses, am berühmtesten in Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“ beschrieben. Mit Produkten, die beim letzten Einkauf in meinem Wagen gelandet waren, versetzte ich mich in diesen Moment der Spannung vor dem Schuss.

Entstanden in

mit Prof.in Susanne Windelen (Bildhauerei), Prof. Susanne Windelen

Die Klasse Windelen hat im letzten Semester ein Klassenprojekt durchgeführt, das trotz räumlicher Isolation die persönliche Nähe zum Gegenüber sucht. Der Arbeitsauftrag: Jede/r Student/in sammelt Material seiner Wahl und hinterlässt es einem seiner Mitstudierenden in einem digitalen Schließfach. Die Materialien sollen dem virtuellen Gegenüber als Quelle, Inspiration oder Anhaltspunkt dienen. Der im Voraus auserwählte Student findet die Materialien online vor und darf mit ihnen frei umgehen und sie nach Belieben in seine eigene Arbeit einfließen lassen.