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Diplom: Fragmente

Der Begriff Fragment bietet den Startpunkt, die Methode und die Weltanschauung, für diese Arbeit.

 

Ein Fragment ist ein Bruchstück von etwas Vergangenem oder etwas „noch“ Unvollständigem. Daraus entsteht die Idee des Wandels, als eine den Dingen innewohnende. Ein Fragment fordert ein Davor und ein Danach, eine Geschichte und eine Zukunft, eine Umwelt und eine eigene Identität. Ein Ding wird so nicht als etwas Statisches, Absolutes und Individuelles betrachtet. Sondern als etwas Vergäng- liches, dem Wandel unterworfenem und mit seiner erzeugten Umwelt verbundenem. Man sieht das Ding demzufolge nicht als allein stehend, sondern im Wechselspiel mit der sich durch Abgrenzung ergebenden Umwelt. Man sieht wie es sich mit der Umwelt ordnet, verbindet bzw. trennt, Identität annimmt und ändert.

 

Aus dieser Perspektive verstehen sich Dinge als immer nach Vollkom- menheit und Verstädnis suchend. Es ist aber die Unvollkommenheit und das Unverständliche, welche die Dinge in Bewegung hält.

Oberes Allgäu – eine städtebauliche Perspektive

Das obere Allgäu, südlich von Kempten gelegen, war traditionell eine arme Gegend, gilt verhältnismäßig als strukturschwach und betreibt bis zum heutigen Tag in erster Linie Gründlandbewirtschaftung (Milchwirtschaft). Die Landschaft der Voralpen ist weniger spektakulär oder dramatisch als das alpine Hochgebirge weiter südlich in der Schweiz oder in Österreich, die Moorlandschaft ist landschaftlich dennoch sehr attraktiv und romantische Projektionsfläche der berühmten, sanft gewellten bäuerlichen Kulturlandschaft. Aufgrund des Klimawandels gewinnt der Sommertourismus immer mehr an Bedeutung. Insbesondere die Bevölkerung im Großraum Stuttgart nutzt und schätzt das Allgäu als Erholungs-, Freizeit- und Ferienort. Der Siedlungsraum zwischen Dietmannsried und Fischen (Allgäu) steht beispielhaft für eine vom Menschen geprägte Landschaft respektive, ein „komplett durchsiedeltes Territorium“ , das aus morphologischer und typologischer Sichtweise ein Nebeneinander von verschiedenen „Systemen“, etwa Infrastruktur, Kultur und Siedlung, beschreibt. Das Städtebauentwurfsstudio hat nach Ansätzen gesucht, wie überregionale Zielsetzungen und Handlungsfelder definiert werden, die auf regionaler und lokaler Ebene zu städtebaulichen Entwürfen führen, die in der Folge als Gesamtsystem wirksam werden können.