Oberes Allgäu – eine städtebauliche Perspektive

Das obere Allgäu, südlich von Kempten gelegen, war traditionell eine arme Gegend, gilt verhältnismäßig als strukturschwach und betreibt bis zum heutigen Tag in erster Linie Gründlandbewirtschaftung (Milchwirtschaft). Die Landschaft der Voralpen ist weniger spektakulär oder dramatisch als das alpine Hochgebirge weiter südlich in der Schweiz oder in Österreich, die Moorlandschaft ist landschaftlich dennoch sehr attraktiv und romantische Projektionsfläche der berühmten, sanft gewellten bäuerlichen Kulturlandschaft. Aufgrund des Klimawandels gewinnt der Sommertourismus immer mehr an Bedeutung. Insbesondere die Bevölkerung im Großraum Stuttgart nutzt und schätzt das Allgäu als Erholungs-, Freizeit- und Ferienort. Der Siedlungsraum zwischen Dietmannsried und Fischen (Allgäu) steht beispielhaft für eine vom Menschen geprägte Landschaft respektive, ein „komplett durchsiedeltes Territorium“ , das aus morphologischer und typologischer Sichtweise ein Nebeneinander von verschiedenen „Systemen“, etwa Infrastruktur, Kultur und Siedlung, beschreibt. Das Städtebauentwurfsstudio hat nach Ansätzen gesucht, wie überregionale Zielsetzungen und Handlungsfelder definiert werden, die auf regionaler und lokaler Ebene zu städtebaulichen Entwürfen führen, die in der Folge als Gesamtsystem wirksam werden können.