Keiner weiß es, aber es gibt sie: Stuttgart hat eine Insel. Am Neckarknie, dem wahrscheinlich unübersichtlichsten und dichtesten, aber auch spannendsten Ort Stuttgarts, liegt die Mittelmole Bad Cannstatt – die Neckarinsel. Die Insel bietet alles, was lebenswerter öffentlicher Raum braucht: Freiraum, Grün und Wasser. Momentan wird das Areal der Insel jedoch ausschließlich für den Schleusen- und Wehrbetrieb genutzt und ist nicht öffentlich zugänglich. Durch mediale Aufmerksamkeit, öffentliche Baukationen und räumliche Interventionen wird jedoch um die Insel ein Prozess in Gang gesetzt, der das Bewusstsein für den Fluss und das Wasser in die Stadt fördert. Die Insel wird kurzfristig als Intervention zu einem öffentlichen Ort des Austausch geöffnet. Langfristig wird durch den Prozess das Neckarknie mitsamt Neckarinsel zu einem neuen Zentrum der lebendigen und zukunftsweisenden Wasserstadt Stuttgart werden. Eine Stadt geprägt von Miteinander und Gemeinwohl, in dem Nachhaltigkeit, Bildung, Kultur und Gesundheit die höchsten Güter der Gesellschaft sind. Die Insel wird zum neuen Zentrum der identitätsstiftenden Metropole, die im Einklang mit Urbanität, Technik und Natur steht. Aus dem kleinen Inselparadies wird bis 2050 ein großes Neckarparadies für Alle.
Die Arbeit beschäftigt sich in besonders gelungener Weise mit einem vernachlässigten Potential im Stuttgarter Stadtraum und entwickelt daraus sowohl pragmatische wie visionäre Ansätze.