Diplom: Fragmente

Der Begriff Fragment bietet den Startpunkt, die Methode und die Weltanschauung, für diese Arbeit.

 

Ein Fragment ist ein Bruchstück von etwas Vergangenem oder etwas „noch“ Unvollständigem. Daraus entsteht die Idee des Wandels, als eine den Dingen innewohnende. Ein Fragment fordert ein Davor und ein Danach, eine Geschichte und eine Zukunft, eine Umwelt und eine eigene Identität. Ein Ding wird so nicht als etwas Statisches, Absolutes und Individuelles betrachtet. Sondern als etwas Vergäng- liches, dem Wandel unterworfenem und mit seiner erzeugten Umwelt verbundenem. Man sieht das Ding demzufolge nicht als allein stehend, sondern im Wechselspiel mit der sich durch Abgrenzung ergebenden Umwelt. Man sieht wie es sich mit der Umwelt ordnet, verbindet bzw. trennt, Identität annimmt und ändert.

 

Aus dieser Perspektive verstehen sich Dinge als immer nach Vollkom- menheit und Verstädnis suchend. Es ist aber die Unvollkommenheit und das Unverständliche, welche die Dinge in Bewegung hält.

Die Blaue Stunde

Als Blaue Stunde wird die Zeit definiert, wenn die Dämmerung sich nach dem Sonnenuntergang zur Dunkelheit wandelt. Die besondere Lichtstimmung, die dabei entsteht, wird oft mit melancholischen Gefühlen assoziiert: als beruhigend, nachdenklich und friedlich. Schon viele Menschen wurden von der Blauen Stunde inspiriert. Doch warum berührt und beschäftigt uns diese kurze Transferphase zwischen Tag und Nacht? Liegt es an den weichen Lichtverhältnissen ohne harte Kontraste? Weil Blau die beliebteste Farbe, sowohl bei Frauen als auch bei Männern ist? Oder weil Blau auch in unterschiedlichen Abstufungen seinen Charakter, seine psychoassoziativen Wirkungen beibehält?

Lässt sich die Blaue Stunde im architektonischen Raum nachstellen? Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der Blauen Stunde, ist jedoch nur ein Arbeitsstand.