Das Dengeln von Blech als traditionelle Handwerkskunst erfordert viel Zeit und Ausdauer. Mit der Verwendung einer Nagelpistole wird der Dengelprozess vereinfacht, da einzelne Schläge nicht durch Kraftaufwendung des Nutzers entstehen, sondern mithilfe von Druckluft. Durch die kraftvollen Schläge der Maschine entstehen in kürzester Zeit Ausformungen in spiegelpolierten Edelstahlblechen. Dies ermöglicht einen intuitiven, malerischen Umgang mit dem Material. Abgeleitet wurde dieser Umgang zwischen Maschine, Material und Nutzer von mittelalterlichen Foltermaschinen, bei denen die Maschine zum Instrument der Zurschaustellung auf den Marktplätzen wurde.
Durch verschiedene, gedrehte Hammeraufsätze aus Werkzeugstahl, die sich an die Nagelpistole anbringen lassen, bestimmt sich die Anmutung der einzelnen Ausformungen. Der Nutzer kann auf der speziell für dieses Verfahren gestalteten Werkbank mit Schablonen und Anschlägen arbeiten, die grafische, spielerische Sicken und Abkantungen ermöglichen. Entstanden ist ein Produktionsprozess, der durch Mensch, Maschine und Material zu einer lautstarken Prozessperformance wird, die kreative Interaktion mit Material und Werkzeug erfordert.