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Diplom: Fragmente

Der Begriff Fragment bietet den Startpunkt, die Methode und die Weltanschauung, für diese Arbeit.

 

Ein Fragment ist ein Bruchstück von etwas Vergangenem oder etwas „noch“ Unvollständigem. Daraus entsteht die Idee des Wandels, als eine den Dingen innewohnende. Ein Fragment fordert ein Davor und ein Danach, eine Geschichte und eine Zukunft, eine Umwelt und eine eigene Identität. Ein Ding wird so nicht als etwas Statisches, Absolutes und Individuelles betrachtet. Sondern als etwas Vergäng- liches, dem Wandel unterworfenem und mit seiner erzeugten Umwelt verbundenem. Man sieht das Ding demzufolge nicht als allein stehend, sondern im Wechselspiel mit der sich durch Abgrenzung ergebenden Umwelt. Man sieht wie es sich mit der Umwelt ordnet, verbindet bzw. trennt, Identität annimmt und ändert.

 

Aus dieser Perspektive verstehen sich Dinge als immer nach Vollkom- menheit und Verstädnis suchend. Es ist aber die Unvollkommenheit und das Unverständliche, welche die Dinge in Bewegung hält.

Indien – eine Erweiterung

Indien – eine Erweiterung:

Irrwitzige Orientierungsfahrten mit Google Maps als neuem, treuen Freund, beeindruckende historische Tempelstätten mit haushohen Kühen und Elefanten aus Stein, die unverständlichsten T-Shirt-Slogans weltweit, stoische Bussuche bei 30 Grad warmem Dauerregen und klitschnassen Kleidern, erfolglose, nächtliche Tuc-Tuc-Fahrten zu angeblichen geheimen Wahlpartys, freudvolles Rätseln über symbolübersäte Straßenaltäre, Erleichterung über 50 Flaschen unbenötigter Mückenmittel, schlaflose Nachtzugfahrten wegen ausgeprägtem Mitteilungsbedürfnis einheimischer Mitreisender, 40 Mal am Tag: „Where from?“, Schilder in fünf verschiedenen Sprachen von denen wir nicht mal eine lesen können, französischer Kolonialpomp und kitschige 30 Meter hohe goldene Ashramkugel,… kurz: „happy people, happy journey“.