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Diplom: Fragmente

Der Begriff Fragment bietet den Startpunkt, die Methode und die Weltanschauung, für diese Arbeit.

 

Ein Fragment ist ein Bruchstück von etwas Vergangenem oder etwas „noch“ Unvollständigem. Daraus entsteht die Idee des Wandels, als eine den Dingen innewohnende. Ein Fragment fordert ein Davor und ein Danach, eine Geschichte und eine Zukunft, eine Umwelt und eine eigene Identität. Ein Ding wird so nicht als etwas Statisches, Absolutes und Individuelles betrachtet. Sondern als etwas Vergäng- liches, dem Wandel unterworfenem und mit seiner erzeugten Umwelt verbundenem. Man sieht das Ding demzufolge nicht als allein stehend, sondern im Wechselspiel mit der sich durch Abgrenzung ergebenden Umwelt. Man sieht wie es sich mit der Umwelt ordnet, verbindet bzw. trennt, Identität annimmt und ändert.

 

Aus dieser Perspektive verstehen sich Dinge als immer nach Vollkom- menheit und Verstädnis suchend. Es ist aber die Unvollkommenheit und das Unverständliche, welche die Dinge in Bewegung hält.

Neue Stuttgart

Die Schrift „Neue Stuttgart“ ist vom Stadtbild der Stadt inspiriert. Am Anfang des Projekts ist der Schriftgestalter durch Stuttgart gezogen und hat jede Typographie abfotografiert, die ihm auf den Straßen der Stadt ins Auge gefallen ist. Aus den abfotografierten Schriften hat er unzählige Versionen des Alphabets zusammengetragen. Durch mehrfach wiederholtes Abpausen der, bis dahin noch sehr unterschiedlichen Buchstaben, konnte er den Charakter der Typographien aus dem Stadtbild, Schritt für Schritt, zusammenbringen. Da es die Vorgabe war eine Schrift zu gestalten, die zum Verfassen von Mengentexten geeignet ist, musste der Designer sehr viele Angleichungsschritte vornehmen, sodass die ursprünglich sehr wilde Schrift im Endergebnis sehr ruhig und gelassen daher kommt. Der abgerundete, freundliche Charakter der Schrift, der in erster Linie modern, unkonventionell und eigenwillig daher kommt, steht für den Gestalter zu einhundert Prozent für die vielen freundlichen Menschen und Bürger der Stadt, die er während des Projekts kennenlernen durfte.

Entstanden in

mit Prof. Gerwin Schmidt, AM Dirk Wachowiak

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