„Exchange me – Tische vor dem Kiosk“ behandelt den mangelnden Kontakt zwischen deutschen StudentInnen mit ihren ausländischen Mitstudierenden. Die Kommunikation ist ausgelegt auf eine labeling unterstützende Verbindung („Deutsche“ gegenüber „Austauschlern“) und findet auf einer eher bürokratischen Ebene statt. Das verhilft keiner der beiden Seiten zu einem intimeren Verhältnis, was für beide inspirative Wirkung erzielen könnte. Das Ziel war es, Wege zu finden, um einen besseren Zugang zur anderen Seite zu ermöglichen, als Heimische/r, wie auch als Ankömmling. Während der Arbeit am Projekt habe ich viele verschiedene Menschen aus aller Welt kennenlernen dürfen und abseits des generellen Papierkram-Gerüstes vieles über die Gefühlswelt während, vor und nach eines exchanges gelernt. Das komplette Prozedere kann nicht eigenständig umgestülpt werden, da es das Thema Integration und Lehre an sich anschneidet, jedoch kann das Projekt jede/n Einzelne/n dazu anleiten, sich über ihren persönlichen Umgang und Zugang zu Austauschprojekten- und studentInnen Gedanken zu machen. Nach Ausbruch der Covid19-Pandemie mussten einige Interviews abgesagt werden, da anfangs entsprechende Regeln persönlichen Kontakt verboten oder sich die StudentInnen bereits wieder im Heimatland befanden. Einige der exchanges sind auch in die unglückliche Situation geraten, ihren kompletten Austausch während Corona in Stuttgart zu verbringen, was einen deutlichen Ausschlag auf ihre (Studien-)Erfahrung hinterließ. Dennoch hat mich diese Erfahrung um einiges reicher gemacht, verständnisvoller, und auch besser vorbereitet auf meinen eigenen Austausch.