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Diplom: Fragmente

Der Begriff Fragment bietet den Startpunkt, die Methode und die Weltanschauung, für diese Arbeit.

 

Ein Fragment ist ein Bruchstück von etwas Vergangenem oder etwas „noch“ Unvollständigem. Daraus entsteht die Idee des Wandels, als eine den Dingen innewohnende. Ein Fragment fordert ein Davor und ein Danach, eine Geschichte und eine Zukunft, eine Umwelt und eine eigene Identität. Ein Ding wird so nicht als etwas Statisches, Absolutes und Individuelles betrachtet. Sondern als etwas Vergäng- liches, dem Wandel unterworfenem und mit seiner erzeugten Umwelt verbundenem. Man sieht das Ding demzufolge nicht als allein stehend, sondern im Wechselspiel mit der sich durch Abgrenzung ergebenden Umwelt. Man sieht wie es sich mit der Umwelt ordnet, verbindet bzw. trennt, Identität annimmt und ändert.

 

Aus dieser Perspektive verstehen sich Dinge als immer nach Vollkom- menheit und Verstädnis suchend. Es ist aber die Unvollkommenheit und das Unverständliche, welche die Dinge in Bewegung hält.

Fenster

Fenster ist eine Lichtgestaltung.

 

Durch die Positionierung im Raum (am Fenster) und die art des Lichtes wird die Einstrahlung von Sonnenlicht nachgeahmt. Somit wird die Domestizierung von Licht ein Schritt weiter gebracht. Dafür wurden Einzelteile der bestehenden Jalousie modifiziert oder Ersetz. Das Ergebnis ist eine Jalousie die am Tage vor der Sonne schütz und diese bei Nacht imitiert.

 

Der Mensch als Gestalter nimmt das Gegebene war, zerlegt es und setzt es wieder zusammen. Aus dem Zerlegtem bildet sich etwas Neues. Dieses Neue hat insofern einen Wert, als dass es der Mensch selbst ist, seine Geschichte, seine Situation, seine Freiheit und der Widerstand, den die Natur seinem Geist entgegensetzt. Das Zerlegte ist in Wahrheit ein gezieltes und interessiertes Abbild eines Dings und bringt etwas zum Vorschein, das in dem ursprüngli- chen Objekt unsichtbar oder, wenn man will, unverständlich blieb. Schöpfung oder Reflexion sind hier nicht originalgetreues Abbild der Welt, sondern wirkliche Erzeugung einer Welt, die der Ersten ähnelt, sie aber nicht kopiert, sondern verständlich machen will.

 

Nicht durch die Natur, des kopierten Objekts wird eine Kunst definiert, sondern durch das, was der Mensch, indem er es rekonstruiert, hinzufügt. Die Interpretation ist das Wesen jeder Schöpfung. Das Ob- jekt wird neu zusammengesetzt um Funktionen in Erscheinung treten zu lassen. Das ist der Weg, der das Werk hervorbringt.