ADHD-Plattenprojekt

Das Semesterprojekt ADHD beinhaltet 3 unterschiedliche Plattencover, die sich an bestehenden Platten der Jazz-Gruppe ADHD orientieren. Material und Technik waren frei wählbar, sowie zusätzliche Gimmicks. Zum Auftakt des Projektes besuchte die Klasse Wichmann ein Konzert der Jazzband im Bix Stuttgart. Weiteren Input für das Projekt erhielt die Klasse durch eine Einführung in den Jazz von Prof. Dr. Daniel Martin Feige und eine Plattencoverinspiration von Prof. Uli Cluss.

Schritt 3 | Rückseite vor der Restaurierung
Schritt 3 | Rückseite nach der Restaurierung
Schritt 1 | Im Buchblock gefundene Lesezeichen, montiert und beschriftet
Schritt 2/13 | Hinterer Vorsatz, vor der Restaurierung
Schritt 2/13 | Hinterer Vorsatz, nach der Restaurierung
Schritt 5 | Verwendung von Magentfolien zum Pressen frischer Klebestellen
Schritt 7 | Fehlstelle im Holzdeckel, ergänzt mit Kittmasse
Schritt 10 | Buchrücken, vor der Restaurierung
Schritt 10 | Mit Leder ergänzte Fehlstellen am Buchücken, nach der Restaurierung
Schritt 12 | Verschiedene Versuche, die neue Schließe einzufärben. Unten rechts ist die erfolgreiche Version.
Schritt 12 | Vorderschnitt, vor der Restaurierung
Schritt 12 | Vorderschnitt mit originaler und ergänzter Schließe, nach der Restaurierung

Der Seelen-Schatz

M. Christian Scriver: Seelen-Schatz, um 1680, aus Privatbesitz

 

Es handelt sich bei dem Buch um eine Sammlung von Wochenpredigten, die der protestantischen Theologe Christian Scriver (1629 – 1693) an der Sankt-Jakobi Kirche in Magdeburg gehalten hat. Der Einband ist ein gotischer Ganzledereinband mit vielfältigen Blindprägungen, Holzdeckeln sowie Messingbeschlägen und -schließen.

 

Auf den ersten Blick ist der Bucheinband, abgesehen von leichter Verbräunung und kleineren Fraßschäden durch Insekten, in gutem Zustand. Wenn man das Buch öffnet, erkennt man eine starke Verschmutzung und Verformung der Spiegel und der fliegenden Blätter. Der Buchblock ist bis auf die fehlende erste Lage vollständig, und seine Heftung ist weitgehend intakt, allerdings sind einige Lagen lose. Betrachtet man den Bucheinband genauer, erkennt man, dass die ursprünglich verwendeten Messingnägel durch Eisennägel ersetzt worden waren, die im Laufe der Zeit korrodiert sind. Eine Schließe fehlt, die andere ist abgerissen, aber beiliegend. Am Rücken gibt es große Fehlstellen im Leder, außerdem ist das Holz der Deckel teilweise durch Korrosion, mechanische Belastung und Insektenfraß geschädigt.

 

Restaurierung:

1. Auskehren, trocken reinigen

2. Spiegel lösen, wässrig behandeln, Fehlstellen ergänzen

3. Einbandleder mit Methylcellulose und Mikrofasertuch reinigen

4. Schießende Lagen in situ zurückheften

5. Fragile Kanten und Einrisse im Buchblock mithilfe von Magnetfolien sichern

6. Korrosion an den Metallelementen entfernen und mit Paraloid B72 behandeln

7. Marodes Holz ergänzen bzw. kitten

8. Obere Beschläge am Rücken abnehmen

9. Eisen- durch Messingnägel ersetzen

10. Fehlendes Leder ergänzen, mit Neutralretusche einpassen

11. Beschläge wieder anbringen, vernieten

12. Anfertigen neuer Schließe, patinieren, wiederbefestigen beider

13. Vorsatz zurückheften und Spiegel ankleben

Entstanden in

mit Prof.in Dr. Irene Brückle

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Diese Restaurierung wurde als Projektarbeit im Bachelor Studiengang Papierrestaurierung unter Betreuung von PD Dr. Ute Henniges durchgeführt.