Die Blaue Stunde stellt ein täglich wiederkehrendes Naturphänomen dar, das ambivalente Assoziationen erweckt und durch die besondere Stimmung das Gefühl des „Unheimlichen“ hervorrufen kann. In privaten Fotografien der Blauen Stunde bilden abstrakte Elemente zusammen mit dem Himmel eine dramatische Gesamtwirkung. Aus den Fotografien wurden Kriterien aus Bildaufbau, -elementen und Farbstimmungen gezogen, die als Grundlage für die Textilien dienen.
Das Interieur, aus dem Französischen „das Innere“, beschreibt in der Psychoanalyse das Innere des Menschen, welches nach Außen hin der Umwelt verborgen ist. Das Exterieur hingegen ist der Außenwelt offenbart und umfasst das Aussehen einer Person. In der Architektur bezeichnet das Interieur den gestalteten Innenraum, der Möbel, Textilien und Objekte umfasst. Oftmals spiegelt das Interieur der Wohnung die innere Persönlichkeit und Psyche des Bewohners wider. Der Begriff des Interieurs verbindet sich mit dem Raum des Privaten gegenüber dem Exterieur, welches Landschaft, Stadt oder Öffentlichen Raum umfasst.
„Das Un-Heimliche“ wird vom Psychoanalytiker Freud (1919) als ein räumliches Phänomen betrachtet. Die beiden gegenteiligen Begriffe finden sich im Un-Heim-lichen wider. Das Heim(e)lige kann durch eine unscheinbare Veränderung ins Gegenteil dessen verkehrt werden und ändert somit auch seine Wirkung von vertraut in bedrohlich. Unheimlich (engl.: uncanny) ist eine subjektive Empfindung, welche Angst erregt und den Menschen als verstörende Irritation oft in alltäglichen Situationen beunruhigt. Es bezeichnet das Unbekannte, welches unbewusst erscheint, da es verborgen bleibt. Extimité verbindet Exterieur und Intimité, die Außenwelt und die Intimität.