Grand Liberté
LICHT+RAUM

Architektur kann durch Licht erst optisch wahrgenommen werden. Zudem sind Licht und Schatten ausschlaggebend für die Raumwahrnehmung. Neben den gestalterischen Aspekten haben physiologische Faktoren von Tageslicht für den Menschen eine wichtige Bedeutung. Mit Hilfe von Modellbau, Simulationen (analog und digital), Wahrnehmungsübungen sowie theoretische Analysen wurde es den Studierenden ermöglicht, sich intensive mit Licht und Raum, Licht und Schatten, Licht und Zeit, Licht und Wahrnehmung zu beschäftigen. Physikalische und wahrnehmungspsychologische Aspekte von Licht wurden erforscht, mit dem Ziel diese in praktisch-kreative Entwurfsexperimente zu übersetzen. Die Studierenden setzten ihre eigenen Schwerpunkte, welche auch namensgebend für die entstandenen Arbeiten sind.

 

Backlight – Linh Vu,

Bewegung und Lichtführung – Nele Esteban Dettmar,

Chaos und Ordnung – Reem Alnazer,

Die Blaue Stunde – Carla Nordmann,

Projektion & Oberflächen – Maria Saum

Räume der „Dunkelheit“ – Laura Kunzelmann

Spektralfarben – Yiting Huang

Beobachtung von Pigmentveränderungen in alkalischem Milieu

Im Rahmen der Seminararbeit „Kalkechtheit von Pigmenten- wie verhalten sich Pigmente in alkalischem Milieu“ im WS 2018/19 entstand das zu sehende Video. Hierbei wurden 21 Probeplatten erstellt, welche die Situation einer Freskomalerei nachstellen sollten. Dafür wurden Kunststoffkästchen mit Kalkmörtel (Sand/Sumpfkalk 3:1) gefüllt. Nach ca. 20 Stunden Trocknungszeit wurde in den noch feuchten Mörtel mit eingesumpften Pigmenten gemalt, wobei jedes Kästchen mit je einem Pigment versehen wurde. Um den Prozess der Pigmentveränderung zu dokumentieren, wurden die Kästchen mit einer voreingestellten Actionkamera 7 Tage lang je einmal in der Minute fotografiert. Um konstante Bedingungen zu schaffen, stellte man die Kästchen in eine selbst gebaute Vorrichtung, welche mit zwei LED Leisten ausgeleuchtet wurde und eine Halterung für die Kamera beinhielt. Durch diesen Versuch kann beobachtet werden, wie sich 21 verschiedene Pigmente über einen Zeitraum von sieben Tagen in alkalischem Milieu verhalten.

 

Kalkechtheit von Pigmenten

 

In der Wandmalerei hat man es oft mit alkalischen Substanzen zu tun- einer der wichtigsten und häufigsten Werkstoffe ist der Kalk. Dieser spielt in der Seccomalerei als Bindemittel, aber vor allem in der Frescomalerei eine Rolle. Frescomalerei beschreibt eine Technik, bei der in noch feuchten Kalkputz an der Wand gemalt wird. Hierbei ersetzt der Kalk des Untergrundes das Bindemittel der Malschicht. D.h. es kann mit lediglich in Wasser oder Kalksinterwasser eingesumpften Pigmenten gemalt werden. Man sieht Freskos häufig in Kirchengewölben oder repräsentativen historischen Gebäuden. Bereits in der Antike war diese Methode bekannt und formte Künstler, welche die Methoden perfektionierten. Seccomalerei beschreibt Wandmalerei auf trockenem Putz. D.h. mit den unterschiedlichsten Maltechniken und Bindemitteln auf Kalkputz, der keine alkalische Auswirkung mehr auf die Malschicht hat. Die Künstler, die sich darauf verstanden, ein Fresko zu erschaffen, hatten nur eine begrenzte Palette an Pigmenten, welche verwendet werden können. Dies liegt daran, dass die Alkalität des Kalkes chemische Prozesse in den unterschiedlichen Pigmenten (in organischer und anorganischer Form) auslöst. Außerdem ist es für Restauratoren/innen wichtig zu wissen, mit welchen Pigmenten gearbeitet werden kann.

Entstanden in

mit Prof. Roland Lenz, Prof. Roland Lenz, AM Janina Roth

Weitere Tags